Donnerstag, 19. November 2009

Fütterung von Katzen

Als die Katze auf Bauernhöfen lebte und als Mäusefänger gehalten wurde, erhielt sie zwar auch Küchenabfälle und Milch, aber ihre Hauptnahrung waren Mäuse und Ratten.

Die Katze ist ein Fleischfresser, aber eher noch ein Beutefresser. Die natürliche Nahrung einer Katze besteht aus kleinen Säugetieren (Nager), zum Teil aus Vögeln und sogar Insekten. Mit den Beutetieren nimmt die Katze außer Fleisch auch Innereien, Knochen und somit Mineralien (Kalk und Phosphor) zu sich, auch aufgeschlossene Kohlehydrate (der Mageninhalt der Beutetiere: Getreide und Pflanzenteile), Blut und damit Mineraliensalze, sowie Fasern in der Form von Fell oder Federn (geringe Mengen).
Ein gutes Katzenfutter sollte der Zusammensetzung der Beutetiere möglichst entsprechen.
Katzen haben ihre physiologischen Strukturen seit ihrer Domestizierung nicht verändert. Um an einer Katze lange Jahre Freude zu haben und sie den Tierschutzrichtlinien entsprechend zu versorgen, ist es wichtig sie gesund und ihrer Natur entsprechend zu ernähren.
In der Nahrung müssen Nährstoffe wie Eiweiß (größter Anteil), Fett und Kohlenhydrate sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten sein.
Die Art der Fütterung sollte aber immer individuell auf die einzelne Katze abgestimmt sein. Rohfütterung oder Selbstgekochtes, die beste Form der Ernährung wird leider nicht von jeder Katze vertragen oder angenommen, dann muss man die qualitativ beste Fertignahrung wählen.

Formen der Ernährung für die Katze:
- Rohfütterung BARF
- Selbstgekochte Nahrung
- Industriell hergestelltes Trocken- oder Feuchtfutter

- Fleischhaltig oder vegetarisch (bei vegetarischer Ernährung müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, die wir hier in einem späteren Text noch genauer erklären werden)


BARF – Rohfütterung
BARF => Bones And Raw Foods (Knochen und rohes Futter)
Biologisch Artgerechtes Rohes Futter

Die natürlichste Art der Ernährung ist BARF, die Rohfütterung. Dabei erhält die Katze Fleisch in der Rohform, Gemüse oder Getreide aufgespalten (vorgekocht) und evtl. Zusätze wie Mineralien und Vitamine.
Ein Beutetier besteht zu etwa 50 % aus Muskelfleisch, der Rest setzt sich aus Haut, Fell/Federn, Fett, Blut und anderen Körperflüssigkeiten, Knochen, Sehnen und inneren Organen zusammen. Die Eiweißgehalte der diversen Fleischsorten unterscheiden sich nicht sehr voneinander. Abweichungen entstehen hauptsächlich durch unterschiedliche Wasser- und Fettgehalte. Reines Muskelfleisch liefert zwar die essentiellen Aminosäuren, enthält aber viel mehr Phosphor als Calcium und wenig Natrium. Diese Mineralien sind hauptsächlich in Knochen, Sehnen und Blut zu finden. Das gleiche gilt für viele Spurenelemente und Vitamine.
Das rohe Fleisch sollte nur dort gekauft werden, wo man weiß wie die Futtertiere gehalten und gefüttert wurden und was in dem Fleisch enthalten ist. Das Gemüse und/oder Getreide sollte ökologisch angebaut worden sein.
Ganz oder in größeren Stücken verfüttern werden können:
Mäuse, Ratten, Eintagsküken (werden gefroren im Zoohandel oder Internet angeboten), Wachteln, Tauben, Stubenküken, Fisch, Meeresfrüchte oder fleischige Knochen wie Hühnerhälse.
Fleisch mit Knochen sollte man erst durch den Fleischwolf drehen (oder anders zerkleinern), falls die Katze noch nicht daran gewöhnt ist ganze Tiere oder größere Stücke zu fressen, bei älteren Katzen oder es dem Halter nicht angenehm ist ganze Tiere zu füttern. Außerdem können Teile von Hühner, Enten, Rebhühner, Fasanen, Kaninchen, Hasen als Futter genommen werden.
Wenn der Knochen wegen seiner Größe nicht verwendbar ist, dann nur das Fleisch zerkleinern oder klein schneiden von folgenden Tieren:
Kalb und Rind, Pferd, Lamm und Schaf, Ziege, Reh, Schwein (nur in Aujeszky freien Ländern), Pute, Gans, Emu, Strauss.
Zusätzlich können noch bei der Rohfütterung gegeben werden:
- Innereien - reich an Vitaminen und Mineralstoffen, enthalten Taurin, (in größerer Menge in Herzen)
- rohe Eier - ab und zu füttern (Eigelb enthält wertvolle Vitamine, Proteine und Fette).
- Fisch
- Pflanzenöle
- Zusätze wie Kräuter, Seealgenmehl, Vitamine und Mineralien
Diese Aufstellung ist ein kleiner Auszug zur Rohfütterung, weitere Informationen und Rezepte erhalten Sie unter www.barfers.de und in folgendem Buch: http://astore.amazon.de/gesundekatzen-21/detail/3837062317
Viele Halter möchten aber keine ganzen Tiere verfüttern oder wollen den Zeitaufwand bei der Rohfütterung nicht in Kauf nehmen.

Selbstgekochte Nahrung
Eine Alternative zur Rohfütterung ist selbstgekochte Nahrung. Wichtig hierbei ist es die einzelnen Bestandteile zu kennen. Hier sollten die Zutaten nur in Deutschland bezogen werden und man sollte wissen, woher die Zutaten stammen und wie das Tier gehalten und gefüttert wurde, wie Getreide und/oder Gemüse angebaut wurden. Hierzu gibt es Unterstützung durch folgendes Buch: http://astore.amazon.de/gesundekatzen-21/detail/3861271257
Vielen Haltern ist auch diese Methode zu aufwendig und es wird industriell gefertigtes Futter eingesetzt.


Industriell gefertigtes Futter
Es wird unterschieden in Feucht- und Trockenfuttersorten.

Es gibt eine Vielzahl von Futtermittelherstellern auf dem Markt. Bitte kaufen Sie nur in Deutschland hergestelltes Futter. Die Qualität der Futtersorten ist aber sehr unterschiedlich.
Gutes Fertigfutter findet man allerdings kaum in den Zoomärkten. Hersteller von gutem Fertigfutter gehen über den Direktverkauf. Sie finden Hersteller von qualitativ hochwertigem Fertigfutter im Internet, in spezialisierten Shops, bei ihrem Tierheilpraktiker oder Tierarzt.
Hierbei ist wichtig auf die Zusammenstellung der Futtersorte zu achten, damit die Inhalte des Trocken- oder Feuchtfutters auch den Inhalten der „Maus“ entsprechen. Bitte lesen Sie dazu unter der Rubrik Katzen den Artikel Dosenlesen.
Falsche Fütterung der Katzen führt zu oft chronischen Krankheiten wie Allergien, Nieren- und Leberschäden.
Katzen sollten nicht nur mit Trockenfutter ernährt werden, da hier das Flüssigkeitsdefizit nicht ausgeglichen werden kann. Trockenfutter ist auf 10% Feuchtigkeitsgehalt reduziert und die Katze kann dieses Defizit nicht durch Trinken ausgleichen. Da die Katze von ihrem Ursprung her ein Steppentier ist, hat sie naturgemäß wenig Durst.

Wenn eine Futterumstellung nach der Aufnahme einer Katze erfolgt, so sollte diese schonend erfolgen. In einem Zeitraum von durchschnittlich 2 Wochen (Katze gut beobachten evt. Futterumstellungszeitraum verlängern) wird mit einer großen Menge des bisherigen Futters und einer kleinen Menge des neuen Futters begonnen bis zur totalen Umstellung auf das neue Futter.


Zur Unterstützung zur richtigen Wahl des Futters, ist auch folgendes Buch sehr interessant:
http://astore.amazon.de/gesundekatzen-21/detail/3453600975

von Heike Annette Krüger