Bei den Fertigfuttermitteln gibt es eine Aufstellung über Inhaltsstoffe (in Gramm angegeben) und Analyse der Inhaltsstoffe (Angabe in %).
Die Aufstellung der Inhaltsstoffe beginnt immer mit dem größten Anteil des enthaltenen Stoffes, z.B. Fleisch. Danach folgen die Inhaltsstoffe entsprechend der Menge.
Ein gutes Futter besteht aus:
Fleisch (es muß Fleisch und nicht "Fleisch und Fleischnebenprodukte" sein, die Art des Fleisches muß angegeben werden: Hühnerfleisch oder gemahlenes Hühnerfleisch in Trockenfutter etc.) es sollten möglichst 50 – 70% sein, Eier und/oder Käse, einem kleinen Teil von Innereien, aufgeschlossenem Getreide und/oder Gemüse (Kohlehydrate und Fasern) einer Liste von Vitaminen und Mineralien (wichtig: natürlichen Ursprungs, wie Kräuter) natürlichen Antioxidantien (Konservierungsstoffen, die das Futter haltbarer machen, wichtig: auch diese sollten natürlichen Ursprungs sein) wie Vitamin E und C und/oder Kräuter.
Futter sollte auf gar keinen Fall folgende Stoffe enthalten:
minderwertige Eiweißquellen wie die "ominösen" Nebenprodukte und z. B. Grieben (= gemahlene Rinderhaut...) chemische Konservierungsstoffe oder chemische Antioxidantien (Ethoxyquin, BHA, BHT, Propylgallate), Farbstoffe, Zucker, Karamel, leere Füllstoffe wie Erdnußhüllen, Zellulose, "Trockenschnitzel" (zeigt, dass bei der Futterherstellung gespart wird: diese Produkte geben dem Tier das Gefühl der Sättigung ohne wirklich verwertbare Nahrung zu liefern. Dieses sind auch minderwertige Formen der Ballaststoffe, da sie im Gegensatz zu Vollkorngetreide oft Verdauungsprobleme verursachen).
Tierfuttermittel werden nicht von den Lebensmittelgesetzen geregelt. Deshalb braucht der Hersteller keine genaue Auflistung der verwendeten Zutaten auf der Packung anzubringen. In den Standardfuttersorten sind Kadaver von Pelztieren, Hufe, Federn, Hörner sowie Wolle unter dem Begriff "Nebenprodukte" beigemischt. Die in den minderwertigen Futtersorten befindlichen Schlachtabfälle beinhalten teilweiseDrüsensekrete sowie Hormone und auch Blut, Därme und sogar Urin.
Natürlich sind nicht alle "Nebenprodukte" schlecht; zu den Nebenprodukten gehören auch Innereien, die durchaus einen wertvollen Teil der Tiernahrung bilden. Es muß an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen werden, dass sich eine Firma, die qualitativ hochwertige Tiernahrung herstellt, nicht hinter einer unklaren Bezeichnung wie "tierische oder pflanzliche Nebenprodukte" verstecken braucht, sondern offen auflistet, um welche Bestandteile es sich genau handelt, wie z. B.: "Hühnerfleisch, Leber, Herz (oder Innereien), Mais usw." Ein großer Hersteller sogenannter
"Premiumnahrung" verwendet laut eigener Angabe z.B. (gereinigte) Hühnerdärme und listet sie als Nebenprodukte. Därme statt Fleisch als Proteinquelle. Auch Urin findet in der Heimtiernahrung bei manchen Herstellern Verwendung. Warum? Nun, der Salzgeschmack verhilft zu größerer Akzeptanz, ein Zusatz von Salz kann entfallen.
Laut Dr. Alfred Plechner, einem Tierarzt und Wissenschaftler und Ernährungsspezialist, der sich auf Allergien und Hautkrankheiten von Hunden und Katzen spezialisiert hat, können die künstlichen Antioxidantien BHA (E320) und BHT (E321) Leberschäden, Mißbildungen von Föten, metabolischen Streß und auch Krebs verursachen. Bei Labortieren wurden zusätzlich allergische Reaktionen und Gehirnschäden beobachtet.
Das künstliche Antioxidant Ethoxyquin wiederum, hergestellt von der Fa. Monsanto in den USA (Hersteller verschiedener Chemikalien wie Agent Orange, von Pestiziden, des umstrittenen Süßstoffes Aspartam, sowie genmanipulierter Sojabohnen), wurde ursprünglich entwickelt, um die Haltbarkeit von Gummi zu verbessern, und wird als Mittel benutzt, um die braunen Druckstellen an Äpfeln und Pfirsichen zu vermeiden. Die Giftigkeit des Stoffes Ethoxyquin wird als 3 auf einer Skala von 1 - 6 (Bewertung 6 ist extrem giftig) gestuft: verursacht sich langsam entwickelnde Depression, Schüttelkrämpfe, Koma und Tod; Hautirritationen und Leberschäden. In
Europa ist Ethoxyquin in der Menschennahrung nicht zugelassen, da es beim Inhalieren, beim Hautkontakt sowie beim Schlucken (!) toxisch (giftig) wirkt. Für die Heimtiernahrung sind jedoch kleine Mengen erlaubt. Als fettlösliche Substanz sammelt sich Ethoxyquin im Fettgewebe und Leber an.
Chemische Farbstoffe können Allergien verursachen. Farbstoff E127, z. B., verursacht nachweislich auch Schilddrüsenkrebs (5), wird jedoch z.B. in bestimmten Leckerlies für Katzenbabys (!) verwendet.
Garantierte Analyse
In der Analyse werden die Minimumgehalte an Eiweiß (Protein) und Fett sowie die Maximumgehalte an Asche, Fasern und Wasser angegeben.
Es werden allerdings nur die Rohproteinmengen angeben. Rohprotein ist die Gesamtmenge an Eiweiß, sagt aber nichts darüber aus wie viel davon der Körper auch wirklich verwerten kann.
Ein Beispiel: zwei Futtersorten stehen nebeneinander. Beide sind von
einem Labor untersucht worden und bei beiden ist die gelistete Rohproteinmenge 10%, Fettgehalt 6,5%, Fasern 2,4 und Feuchtigkeit 68% - typische Mengen für Nassfutter. Beide Futtersorten sehen auf den ersten Blick gleich aus. Liest man jedoch die Liste der Inhaltsstoffe, stellt man folgendes fest: das erste Futter beinhaltet Rindfleisch, Leber, Herz, Eier, Hühnerfett und
Sonnenblumenöl, Mais sowie Hafer.
Das andere Futter beinhaltet 4 Paare alter Lederschuhe, ca. 4 Liter Motoröl, gemahlene Kohle sowie 30 Liter Wasser. Auch diese letzteren, sehr unappetitlichen Inhaltsstoffe entsprechen den angegebenen Analysemengen, sind jedoch nicht sehr nahrhaft für das Tier.
Der Schlüssel zu gutem Futter ist die Verdaulichkeit. Die meisten Hersteller geben die Verdaulichkeitswerte nicht an. Als Verbraucher ist es jedoch relativ einfach herauszufinden, ob die Verdaulichkeit gut ist. Man sollte auf die Menge der Ausscheidungen achten. Sie sollte nicht mehr als ca. 25% der gefütterten Menge betragen. Je größer das Volumen an Ausscheidungen im Verhältnis zur gefressenen Menge Futter, desto minderwertiger das Produkt. Ein guter Anhaltspunkt ist auch die Größe der vom Hersteller auf der Verpackung gelisteten Fütterungsempfehlung. Je größer die empfohlene Tagesration desto kleiner die Qualität des Futters.
von Heike-Annette Krüger